Das luxuriöseste Schiff der Welt – dieser Ruf eilte der Seven Seas Explorer bereits lange vor ihrer Fertigstellung voraus. Seit Juli 2016 ist das neue Flottenmitglied von Regent Seven Seas Cruises auf den Weltmeeren unterwegs. Unser Kollege Alastair durfte sich an Bord des Luxusliners umschauen und das Schiff auf seiner Reise von Barcelona nach Lissabon begleiten. Ob der bisher teuerste Neubau auf dem Kreuzfahrtmarkt hält was er verspricht? Lesen Sie selbst!
Der erste Eindruck
Schon beim Betreten der Seven Seas Explorer im Hafen von Barcelona war klar: Luxus und Service haben auf diesem Schiff oberste Priorität. Kein lästiges Schlangestehen beim Check-In oder Boarding und das prunkvolle Artrium mit seinen Kristall-Kronleuchtern, ledernen Sesseln und schweren Holztischen ist einfach überwältigend.
Die Kabine
In unserer Kabine angekommen, empfingen uns eine Flasche eisgekühlter Champagner, frische Blumen und Obst. Kurz nach unserer Ankunft stellte sich auch unser persönlicher Kabinensteward vor, der uns während der gesamten Reise jeden Wunsch von den Augen ablas, ohne dabei aufdringlich zu sein. Die dicken, flauschigen Handtücher im geräumigen Badezimmer, Bademäntel und Hausschuhe vervollständigten das 5-Sterne-Hotel-Erlebnis. Sehr gemütlich war auch der große, mit Liegestühlen und einem großen Tisch bestückte Balkon. Ein ganz privater Rückzugsort, an dem wir Drinks bei Sonnenuntergang und unser Frühstück genossen haben. An Bord der Seven Seas Explorer haben übrigens alle Suiten einen privaten Balkon. Egal für welche Kabine man sich also entscheidet – ein fantastischer Ausblick ist garantiert.
Das Schiff
Bei meiner Frau und mir ist es Tradition, dass wir, kurz nach unserer Ankunft, losziehen und das Schiff erkunden. In diesem Fall gestaltete sich unser Rundgang als wahre Entdeckungstour: Die Inneneinrichtung übertrifft alles, was ich bisher auf Schiffen gesehen habe. Offensichtlich wurden hier weder Kosten noch Mühen gescheut, um ein Design zu schaffen, das in Klasse und Eleganz mit den besten Hotels oder Privatyachten mithalten kann.
Verpflegung und Service
Regent Seven Seas Cruises gilt als die Hochseereederei mit den meisten Inklusivleistungen – und das zu Recht. Sämtliche Getränke inklusive hochwertiger Weine, Kaffespezialitäten und Champagner sind im Reisepreis ebenso eingeschlossen wie die Speisen in den Spezialitätenrestaurants, alle Landausflüge, W-LAN und die Trinkgelder. Auch der Service an Bord ist herausragend: Auf jedes Crewmitglied kommen im Schnitt 1,3 Passagiere – das höchste Crew-Gast-Verhältnis auf See! Das macht sich zum Beispiel auch beim Getränkeservice bemerkbar – das Glas hat nicht mal eine Chance, leer zu werden.
Auch wenn die Seven Seas Explorer mit einer Passagierkapazität von rund 750 Gästen zu den kleineren Kreuzfahrtschiffen zählt, ist das Speiseangebot überwältigend: Acht Restaurants und vier Bars bieten alles, was das kulinarische Kreuzfahrerherz begehrt! Den ersten Abend haben wir im Außenbereich des „Sette Mari at la Veranda“ verbracht. Das stylische, italienische Restaurant überzeugt mit mediterranen Köstlichkeiten – von wunderbarem Antipasti bis hin zu Pasta und Salaten. Wie in vielen italienischen Restaurants, können die Speisen nach Belieben vom Buffet gewählt werden. Die Kellner stehen jedoch jederzeit zur Verfügung, wenn man – wie wir – lieber relaxen und die Sonne im Meer versinken sehen möchte. Ein traumhafter Ausblick!
Einen ganz besonderen Abend hatten wir auch beim Pool Side BBQ, das auf jeder Reise einmal – in unserem Fall vor Ibiza – stattfindet. Die ganze Crew und alle Passagiere versammelten sich auf den beiden Decks rund um die Pools und die Schiffsband läutete den Abend mit einem exzellenten Jazz-Konzert ein. Es folgte ein atemberaubendes Buffet und Show-Einlagen einer lokalen Flamenco-Tanzgruppe.
Sehr empfehlen kann ich auch den Afternoon Tea in der „Observation Lounge“ auf Deck 11 – eine Tradition, die man mindestens einmal während der Kreuzfahrt erlebt haben muss. Man sitzt an Tischen mit feinen Tischdecken und Geschirr, während Sandwiches, Kuchen und Scones auf einem Servierwagen gereicht werden. Ein Musiker sorgt für die passende Atmosphäre und wenn Hunger und Durst gestillt sind, beginnt eine sehr unterhaltsame Quizrunde – herrlich!
Das Publikum
Auf einem Schiff dieser Klasse sind die Gäste daran gewöhnt, von allem nur das Beste zu bekommen und zahlen auch gerne dafür. Da liegt die Vermutung nahe, als durchschnittlicher Kreuzfahrer ausschließlich von wohlbetuchten Gästen umgeben zu sein. Aber das Gegenteil war der Fall! Unsere Mitreisenden waren ausnahmslos freundlich und ungezwungen und genossen wie wir eine Reise in geselligem Umfeld. Da in Europa Sommerferien waren, befanden sich auch einige Familien an Bord. Obwohl es auf der Seven Seas Explorer keine speziellen Kinderbereiche gibt, schienen sich auch die kleinen Gäste pudelwohl zu fühlen. Über die Hälfte der Passagiere waren übrigens Widerholungstäter. Einige wollten ihren Aufenthalt sogar durch eine Anschlussreise verlängern, was aber leider nicht möglich war – das Schiff war schon ausgebucht.
Mein Fazit
Ich war bereits auf mehr als 30 Kreuzfahrtschiffen unterwegs, in jeder Kabinenkategorie – auch in Suiten anderer 5-Sterne-Reedereien. Ich kann definitiv sagen, dass die Seven Seas Explorer das luxuriöseste Schiff ist, mit dem ich bisher gereist bin. Sterne-Küche auf Michelin-Niveau, kombiniert mit erstklassigem Service ist in dieser Form einzigartig auf den Weltmeeren.
Natürlich ist eine Kreuzfahrt auf der Seven Seas Explorer nichts für den kleinen Geldbeutel – eine 7-tägige Mittelmeer-Reise ist beispielsweise ab 4.619 Euro erhältlich. Wenn man aber die zahlreichen Inklusivleistungen berücksichtigt und mit einem 5-Sterne-Hotel an Land vergleicht, ist dieses Reiseerlebnis sein Geld absolut wert. Die Crew erfüllt alle Wünsche sofort und Tag und Nacht steht eine offene Flasche Champagner bereit – ein Service, der wie ich finde, eine Kreuzfahrt an Bord der Seven Seas Explorer zu einem der luxuriösesten Erlebnisse auf hoher See macht.